Unser Faktotum auf der Farm
Benito ist ein langjähriger Weggefährte von Alhan. Er ist das Faktotum auf der Farm. Mit seinen 62 Jahren klettert er noch auf die Bäume und erntet Kokosnüsse. Mit ihm in den Urwald oder auf das Feld zu gehen, erfordert echt eine Menge Kondition.
Mich erfreut seine liebenswürdige und ruhige Art. Es scheint ihn nichts aus der Ruhe zu bringen. Ob er eine Schlange findet, die er mir stolz präsentiert oder sich um die Hühner kümmert, immer hat er ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen und eine mit eigenem angebautem Tabak selbstgedrehte Zigarre im Mund. Mit dieser Zigarre kann er wahrscheinlich gleichzeitig rauchen und trinken.

Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk
Benito spricht die lokale Sprache Q’echi und ist des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Seine 8 Kinder sind in ganz Guatemala verstreut und bei ihm leben eine Tochter mit ihren zwei kleinen Kindern.
Wenn es darum geht etwas zu erledigen oder freiwillig eine Arbeit zu übernehmen ist Benito immer vorne dran. Er arbeitet auf dem Feld, pflegt die jungen Bäume in der Baumschule, ist der Hühnervater, erntet die Kokosnüsse vom Baum, beseitigt das Unkraut auf den Feldern mit der Machete, erntet den Kakao und noch vieles mehr.
Und gleichzeitig ist er wie eine Schweitzer Uhr. Um Punkt 7 Uhr beginnt er mit der Arbeit, die von einer Stunde Mittagspause von 12 bis 13 Uhr unterbrochen wird und hört Punkt 16 Uhr auf zu arbeiten.
Für Benito ist es wichtig, dass mir nichts passiert und auch wenn ich das nicht merke, hat er im Urwald immer ein Auge auf mich. Meine Machete hat er erst richtig scharf geschliffen, als er sicher war, dass ich mich nicht verletze…
Wenn jemanden wählen müsste, um mich im Urwald beschützen zu lassen, würde ich Benito wählen.
