Gesundheit und Kakao
Einleitung
Kakao, botanisch als Theobroma cacao klassifiziert, dient als Basis für eine Vielzahl von Konsumgütern, die in verschiedensten kulturellen Kontexten verankert sind (Coe & Coe, 2013). Diese Beitrag fokussiert sich auf den gesundheitlichen Impact von Kakao und den damit verbundenen Produkten und wir schauen uns sowohl potenzielle Vorteile als auch Risiken, unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse an.
1.1 . Nährstoffgehalt und Gesundheitsbezug von Kakao
a. Phytochemische Substanzen in Kakao
Kakao enthält eine Fülle phytochemischer Substanzen, unter denen die Flavonoide, insbesondere das Epicatechin, von zentraler Bedeutung sind. Diese Substanzen haben in diversen Studien bemerkenswerte antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften gezeigt (Manach, Scalbert, Morand, Rémésy, & Jiménez, 2004). Zusätzlich sind Flavonoide auch Gegenstand der Forschung im Zusammenhang mit der Verbesserung der endothelialen Funktion und der möglichen Senkung des Bluthochdrucks (Schroeter et al., 2006).
b. Mineralstoffreichtum
Der Kakao beinhaltet auch eine Vielzahl essenzieller Mineralstoffe. Ein Augenmerk wird insbesondere auf seinen Reichtum an Magnesium und Eisen gerichtet. Magnesium spielt eine vitale Rolle in über 300 enzymatischen Reaktionen, inklusive der Energieproduktion, während Eisen essenziell für den Sauerstofftransport im Blut ist (Peña et al., 2003).
c. Vitamin-Komplex
Kakao enthält auch bestimmte Vitamine, insbesondere die Vitamine C und E. Vitamin E ist vor allem für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt und Vitamin C ist essentiell für die Synthese von Kollagen und der Neurotransmitter sowie bei der Regulierung der Immunantwort (Vinson & Motisi, 2015).
d. Faseranteil
Kakao wird oft ob seines Fett- und Zuckeranteils diskutiert, doch dabei wird übersehen, dass er auch eine beachtliche Menge an Ballaststoffen enthält. Ballaststoffe sind essentiell für die gesunde Funktion des Verdauungssystems und können bei der Prävention von Darmkrankheiten eine Rolle spielen (Tokede, Gaziano, & Djoussé, 2011).
e. Potenzielle neuroprotektive Wirkungen
Weiterhin zeigen einige Studien, dass der Verzehr von Kakao potenziell neuroprotektive Wirkungen haben kann, und sogar mit einer Verringerung des Risikos für neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimer, in Verbindung gebracht wird (Mastroiacovo et al., 2015).
f. Diskussion um die Konzentration relevanter Substanzen
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Konzentration dieser gesundheitsfördernden Substanzen stark von der spezifischen Verarbeitung und Zubereitung der Kakaoprodukte abhängen kann. Beispielsweise können Verfahren wie das Dutch Processing (Alkalisierung) den Flavonoidgehalt von Kakao reduzieren (Andújar, Recio, Giner, & Ríos, 2012).
Insgesamt zeigt sich, dass Kakao durchaus gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt, wobei insbesondere die Flavonoide, aber auch die Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe relevant sind. Die spezifischen gesundheitlichen Auswirkungen können jedoch von der speziellen Verarbeitung und den verwendeten Sorten abhängen und sollten im Kontext einer ausgewogenen Ernährung betrachtet werden.
2. Risiken und Begrenzungen
Trotz der gesundheitlichen Vorteile, die mit Kakao verbunden werden, ist es wichtig, die Risiken, die vor allem durch sekundäre Inhaltsstoffe wie Zucker und gesättigte Fette in Schokoladenprodukten bedingt sind, zu berücksichtigen. Es ist vor allem der Zucker und die ungesunden Zusatztstoffe, die auch ein schlechtes Bild auf den Kakao werfen. (Taubert et al., 2007). Diese können, insbesondere bei exzessivem Konsum, gesundheitliche Probleme wie Diabetes und Adipositas provozieren (Mellor et al., 2010).
3. Dunkle Schokolade und Herz-Kreislauf-System
Dunkle Schokolade ist nicht nur ein begehrtes Genussmittel, sondern wurde auch vielfältig in der Forschung untersucht, um den Gesundheitsnutzen, insbesondere in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System, zu analysieren.
a. Antioxidative Eigenschaften
Die reichhaltige Präsenz von Flavonoiden in dunkler Schokolade ist ein Hauptfokus in der Forschung, da diese Antioxidantien signifikante vorteilhafte Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben könnten (Katz, Doughty, & Ali, 2011). Flavonoide sind in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren und oxidative Schäden an Zellen zu verhindern, die in Verbindung mit chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen.
b. Blutdruckmodulation
Verschiedene Studien haben einen interessanten Zusammenhang zwischen dem Konsum dunkler Schokolade und der Reduktion des Blutdrucks gezeigt (Ried et al., 2010). Die Theobromin-Komponente, die in dunkler Schokolade vorliegt, wird in ihrer Fähigkeit, die Blutgefäße zu erweitern und folglich den Blutdruck zu senken, besonders hervorgehoben. Allerdings ist es wesentlich, zu betonen, dass der Verzehr in moderaten Mengen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung erfolgen sollte.
c. Lipidprofil und Cholesterin
Einige Forschungen weisen darauf hin, dass dunkle Schokolade eine Rolle in der Modulation des Lipidprofils spielen könnte, wobei bestimmte Studien eine Reduktion des LDL („schlechtes“ Cholesterin) und eine Erhöhung des HDL („gutes“ Cholesterin) aufzeigen (Baba et al., 2007). Diese Veränderungen im Lipidprofil könnten mit einer Reduktion des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen in Zusammenhang stehen.
d. Antiinflammatorische Wirkungen
Dunkle Schokolade wurde zudem im Hinblick auf ihre möglichen antiinflammatorischen Eigenschaften erforscht. Die Flavonoide können entzündungshemmende Wirkungen haben, die dazu beitragen, systemische Entzündungen und damit verbundene gesundheitliche Herausforderungen zu minimieren (Di Renzo et al., 2013).
Insgesamt betont die wissenschaftliche Gemeinschaft die Notwendigkeit, dunkle Schokolade als einen Teil einer ganzheitlichen, ausgewogenen Ernährung zu betrachten. Obwohl die genannten vorteilhaften Aspekte interessant und vielversprechend sind, erfordern sie einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Verzehr von dunkler Schokolade, um gesundheitliche Risiken, die mit einem Übermaß verbunden sein könnten, zu vermeiden.
Referenzen
- Allergien und Intoleranzen
Trotz der gesundheitsbezogenen Vorteile können bestimmte Individuen allergische oder unverträgliche Reaktionen auf Kakao oder bestimmte Schokoladeninhaltsstoffe zeigen, welche die Haut, das gastrointestinale System und andere physiologische Aspekte beeinträchtigen können (Zuidmeer et al., 2008).
Schlussfolgerung
Die gesundheitlichen Implikationen von Kakao sind vielfältig und komplex, sie beinhalten sowohl potenzielle Vorteile, insbesondere im Hinblick auf das kardiovaskuläre System, als auch Risiken, vornehmlich in Bezug auf Zuckerkonsum und potenzielle Allergien. Weitere Forschung und kontextbezogene Analyse sind notwendig, um die Verbindung zwischen Kakao, gesundheitlichen Outcomes und gesellschaftlichen Essgewohnheiten umfassend zu verstehen.
Referenzen
- Coe, S. D., & Coe, M. D. (2013). The true history of chocolate. Thames and Hudson.
- Mellor, D. D., Sathyapalan, T., Kilpatrick, E. S., Beckett, S., & Atkin, S. L. (2010). High‐cocoa polyphenol‐rich chocolate improves HDL cholesterol in Type 2 diabetes patients. Diabetic Medicine, 27(11), 1318-1321.
- Peña, M. J., García, A. J., Gutiérrez, A. M., & Rodríguez, M. C. (2003). Minerals in cocoa and cocoa products. Czech Journal of Food Sciences, 21(3), 92-96.
- Ried, K., Sullivan, T., Fakler, P., Frank, O. R., & Stocks, N. P. (2010). Does chocolate reduce blood pressure? A meta-analysis. BMC Medicine, 8(1), 39.
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